Im Alltag leben wir, die durch Stress mobilisierten Kräfte und bereitgestellte Energie nicht aus und verstoffwechseln die Stresshormone nicht.
Der Kampf-Flucht-Reflex, der sich in erster Linie entwickelt hatte, damit wir konkreten physischen Bedrohungen begegnen konnten, richtet sich nun mehr gegen uns selbst.
Ein weitere wichtiger Faktor besteht darin, dass in unserer heutigen Zeit die Überlebensreaktion vor allem durch symbolische Bedrohungen ausgelöst wird, wie z.B. Konflikt mit Arbeitskollegen, Kunden oder dem Chef, finanzielle Probleme, Verkehrsstau und Enge der Städte oder Arbeitslosigkeit, um nur einige zu nennen.
Diese Art von "Bedrohungen" lassen sich wiederum nicht durch einen Adrenalinschub mit angespannten Muskeln, schnellem Puls und verstärkter Schweißabsonderung lösen.
Einige unsrer biologischen Reaktionen scheinen somit inzwischen überholt oder den heutigen Verhältnissen nicht mehr angemessen.
Fragt sich, ob wir mit einem Gehirn und einer Physiologie ausgestattet sind, die sich noch nicht an heutige Bedingungen angepasst haben oder ob die heutigen Lebensbedingungen hinterfragt werden sollten.
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