Totstellreflex
Peter Levine (1999) beschreibt dies als Aktivierung des dritten instinktiven Überlebensreflexes - der Totstellreflex. Wir erstarren auf die gleiche Weise wie Tiere es tun, wenn es kein Entkommen mehr gibt. Nach außen wirkt der Körper jetzt inaktiv, innen jedoch ist er voll aufgeladen.
Für Peter Levine (1998) stellte sich in diesem Zusammenhang die Frage: Warum bei Tieren in freier Wildbahn, die täglich bedrohlichen Angriffen ausgesetzt sind, keine Trauma-symptome aufzufinden sind? Die Antwort fand er in den Verhaltensweisen der Tiere, die sich nach überlebten Aktionen in einer Entladung der aktivierte Restenergie durch Zucken, Beben oder Zittern beobachten lässt.
Auch unser menschliches Gehirn kennt diesen Mechanismus. Die Entladung wird von denselben Hirnregionen gesteuert, die auch für die Aktivierung zuständig sind. Leider verfügen wir auch über wesentlich höher entwickelte Gehirnanteile; „eine solche Menge an autonomer, unkontrollierter Energie macht uns in der Regel Angst“ (Levine, 1999). Unser rationales menschliches Denken unterbindet meist die Abwehrreaktion auf Gefahr und die damit verbundene notwendige und unwillkürliche Entladung der Restenergie, die auf der subtileren und instinktiven Ebene stattfindet. Die mobilisierten Kräfte und das hohe Energieniveau verbleiben im Körper und werden von den “primitiven“ Gehirnanteilen als eine Fortbestehen der Gefahr interpretiert. So stört das hohe Energieniveau die Selbstregulation des Körpers und die Zyklen von Aktivität und Ruhe, von Anspannung und Entspannung.
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