Wie entsteht ein Trauma?
Jedes Ereignis, das unsere Fähigkeiten übersteigt, angemessen zu reagieren, kann ein Trauma auslösen. Wenn etwas zu schnell, zu viel auf einmal passiert oder etwas stärker bzw. mächtiger erscheint, ist unsere Reaktionsfähigkeit überfordert.
Dazu gehören nicht nur Krieg, Gewalt, schwerer Missbrauch oder Naturkatastrophen, auch alltägliche Ereignisse, wie z.B. ein invasiver medizinischer Eingriff, ein Sturz oder Verlust können traumatisierend wirken.
Ob sich aus der Einwirkung eines Traumas eine Störung entwickelt, ist von den Lebensumständen, den eigenen Ressourcen, dem Alter, aber auch von der sozialen Unterstützung nach der traumatischen Erfahrung abhängig. Peter Levine beschreibt dies folgendermaßen:
„Traumasymptome entstehen nicht durch das traumatische Erlebnis, sondern durch erstarrte Energie, die nach dem Abklingen des traumatischen Erlebnisses nicht aufgelöst worden ist.“
(Peter Levine, 1999)
Wird ein Trauma nicht überwunden, kann es zu einer so genannten Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) mit einer Vielzahl von möglichen Symptomen, wie z.B. Angst, Panik, Übererregbarkeit, tiefgreifende Gefühle von Entfremdung, Probleme mit Kontakt und Nähe, chronische Schmerzen, permanente Erschöpfung, usw. kommen.
Die Erinnerung an “Überlebenskämpfe“ kann dauerhaft an verschiedenen Körperstellen gespeichert sein. Langfristig bedeutet dies wieder Kompensation und Verlust an Energie.