Die Methode N.I.C.E. (Neural Integration & Control by Erikson) basiert auf den sogenannten Überlebensreflexen.
Diese Reflexe dienten ursprünglich dem Fortbestehen unserer Art. In bedrohlichen Situationen regulieren sie unsere körperlichen Funktionen, um eventuell kämpfen oder fliehen zu können.
Unser Gehirn startet dazu im Bruchteil einer Sekunde biochemische Reaktionen, aktiviert Muskelkreisläufe und mobilisiert enorme Energiereserven. Jeder, der schon einmal einen ordentlichen Schreck bekommen hat - mit Herzklopfen, zitterigen Händen oder mit angespanntem Pobacken einen Krimi geschaut hat, kennt die unterbewussten schnellen Reaktionen unseres Gehirns.
Es ist uns nicht möglich dort bewusst einzugreifen.
Einmal erlebte, bedrohliche oder stressige Situationen werden von unserem Gehirn besonders deutlich erinnert.
Auf diese Weise können erlebte physische bzw. psychische Stresssituationen, Unfälle oder Traumata unser Gehirn in eine Art "Daueralarm" versetzen.
Tritt erneut eine ähnliche Situation auf, wird dann automatisch der Überlebensmodus gestartet.
Tägliche Belastungen, Überforderungen, Stress oder ein spezifisches Trauma können so zu einem "Festhängen im Überlebensmodus" führen.
"Normale Reaktionsweisen" sind nun nur noch erschwert oder nicht mehr möglich.
Die Überlebensreflexsysteme zeigen eigentlich, dass der universelle Bauplan des Menschen perfekt auf belastende oder lebensbedrohliche Situationen eingestellt ist. Die rasante Entwicklung unserer Umwelt mit all den Reizen, der Schnelligkeit und den stressigen Situationen ist jedoch zu einer Herausforderung für unsere Gehirne geworden.
Früher waren die Auslöser einer "Alarmreaktion" z.B. eine zu rasche Bewegung, ein Schatten oder ein ungewöhnliches Geräusch. Heutzutage müssen wir im Alltag zwar äußerst selten um unser Leben kämpfen oder fliehen, aber unsere Gehirne und unsere Körperchemie reagieren immer noch instinktiv auf akuten Stress.